Die Welt rund um Employer Branding dreht sich. Wer sich in der heutigen Zeit als ein attraktiver Arbeitgeber positionieren und auffallen möchte, muss offen für neue Ideen und Konzepte sein. Einen neuen Ansatz durfte ich bei Sebastian und Marcel in Halle erleben. Beide sind leidenschaftliche eSportler und Mitarbeiter der enviaM-Gruppe.
Bevor ich allerdings in die Tiefe gehe, kurz ein paar Begriffserklärungen: eSport bedeutet elektronischer Sport, und bezeichnet den sportlichen Wettkampf zwischen Menschen (Gamern) mit Hilfe von Video- und Computerspielen an verschiedenen Geräten (PC, PlayStation, Xbox usw.). Die Anzahl an Gamern ist in den vergangenen Jahren enorm gewachsen. eSport ist kein neues Phänomen mehr, sondern erfreut sich weltweit an Millionen Menschen und immer wachsender Beliebtheit – auch hier in Deutschland. Statista benennt, dass es im Jahr 2019 mehr als 34 Millionen Gamer in Deutschland gibt. Das ist eine beachtliche Zielgruppengröße und von Unternehmen hinsichtlich Arbeitgeberattraktivität und Recruiting noch recht unentdeckt. Nicht so bei der enviaM. Die beiden Initiatoren Sebastian und Marcel haben sich 2017 auf der Arbeit kennengelernt. Schnell war klar, aufgrund der gemeinschaftlichen Leidenschaft zum eSport, dass hier was gehen muss. Kurz um: zwei Jahre später, um genau zu sein am 15. Oktober 2019, eröffnete die enviaM-Gruppe das erste eSports-Zentrum am Unternehmensstandort in Halle. In den Räumen der bildungszentrum energie GmbH (bze) können nun die Kollegen an Computern und Konsolen ihrer Spielleidenschaft frönen. Seht selbst:

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Für den Einen mag das eventuell ein bisschen suspekt klingen, vor allem wenn man kein Gamer ist. Die hohe Kunst liegt aber darin, wie bei so vielen unternehmerischen Entscheidungen, sich selbst aus dem Vergleich zu nehmen und das zu fördern, was die Zielgruppe mag. Schaut man genauer hin, so steckt in diesem Konzept ein großes Potenzial. Die enviaM-Gruppe bietet ihren Mitarbeitern eine ganz neue Form des Teambuildings und Erfahrungsaustausches – auch zwischen verschiedenen Altersgruppen und Positionen. Dadurch entstehen Synergien verschiedener Generationen.
eSports wird bei der enviaM-Gruppe jedoch nicht vorrangig Freizeitbeschäftigung sein. „Die Branche und die Zielgruppen sind noch wenig erschlossen, bieten aber durch ihre große Reichweite für Unternehmen viele verschiedene Möglichkeiten. Damit verbunden sind Chancen für neue Marktzugänge, insbesondere bei digitalen Themen“, sagt Sebastian. Der Unternehmensverbund plant vor allem neue Formen des Recruitings, der Imagepflege, des Online-Vertriebs und des Marketings für die IT-affine Generation dieses Netzwerks, zu testen. In der Zukunft soll sogar ein eSports Team aus Mitarbeitern gegründet werden, das in der Profiszene mitmischt und Werbung für die Firma machen soll.
Das Beispiel zeigt, dass vor allem im Recruiting Kreativität gefragt ist. Welcher Mitarbeiter kann schon behaupten, dass er nach der Arbeitszeit bei seinem Arbeitgeber zocken kann!? Solche Effekte kann man nicht mit Zahlen untersetzen, allerdings haben sie eine enorme Strahlkraft auf die Attraktivität des Arbeitgebers.
PS: Laut eines Artikels von neue.at liegt das aktuell höchstdotierte Preisgeld eines eSports-Wettbewerbs bei mindestens 32 Millionen Euro. DANKE MUTTI.